Samstag, 3. Juli 2010
Tag 69. Unseriöse Statistik.
SchlappNörgelGewichtsVerlust-ÄhnlichkeitsAnalysen

Bem.: Es ist gut, daß wir hier nicht auf einer französischen Webseite sind, sonst müßte ich das obige kurze knackige Wort ersetzen durch ein Verbal-Ungetüm wie z.B. das hier:

L'analyse de la äähnlischkeit de la v'erlust de la g'ewicht après le nörgel parce que la schlapp.




Wie bereits gestern hier erläutert, habe ich es bis jetzt zweimal erlebt, daß ich ein paar Tage lang mißmutig weil schlapp war, und in beiden Fällen war ich am nächsten Tag etwa ein halbes Kilo leichter.

Bei diesen beiden SchlappNörgelGewichtsVerlust-Ereignissen habe ich - typisch Techniker - versucht, irgendwelche Gemeinsamkeiten festzustellen, um die Ursache dafür zu ergründen und daraus irgendetwas zu lernen.

Jaja, ich weiß: Aus Korrelation folgt nicht zwingend Kausalität.

Das ist mir aber jetzt egal. Mir macht das nämlich Spaß:
Ich möchte das alles ergründen, erklären können, wissen.

Das Suchen nach Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten im Daten-Chaos meiner Gewichtsverlaufskurven und textuellen Blogeinträge
ist ein bißchen so wie bei den Wertpapier-Chart-Technikern, die nach meiner unmaßgeblichen Meinung ein professionelles selbsterfüllendes Kaffeesatz-Lesen betreiben.

Aber das ist mir sowas von egal. Denn wie bereits gesagt: es macht mir Spaß.

Also frage ich mich:
Was hatten beide Ereignisse gemeinsam?
Waren z.b. beide Ereignisse nach einer Reise/Schlemmer-Orgie? -> Nö.
Irgendwelche gemeinsamen zeitlichen Zyklen? -> Nix gefunden.
Sonstwas gemeinsames? -> Nö.
Noch irgendwas anderes gemeinsames? -> Auch nicht.

Also: vergebliche Mühe.

Und das obwohl ich für meine obigen statistischen Analysen die sagenhafte und unglaublich große Stichprobenzahl von "2" zur Verfügung hatte! :-)

Unseriös?

Nicht unbedingt. ->
Ich habe mal einen Studenten bei seiner Diplomarbeit erlebt, der eine statistische Analyse über Autos durchgeführt hat.
Die Anzahl der untersuchten Autos lag hier bei "1".
Kein Witz.
Der Kerl ist Diplom-Ingenieur geworden.
Auch das: Leider kein Witz.


Ich habe also versucht, in meinen Daten Regelmäßigkeiten zu finden.
Nix gefunden. Wahrscheinlich (hüstel) ist die Menge der Stichproben mit "2" tatsächlich zu klein, um eine vernünftige statistische Analyse zu machen.
Dieser Versuch ist wahrscheinlich ähnlich zum Scheitern verurteilt, wie der Versuch einer Bekannten, sich mit der "Berechnung von optimalen Stichprobenumfängen" zu beschäftigen, während sie von einer Meute wild gewordener Halb-Holländer lautstark umtanzt wird, die sich zu Recht über den heutigen Fußball-Sieg ihrer Mannschaft freuen.

... äh ... wo war noch gleich der ... äh ... Faden, ... der rote?

... ok, da isser wieder:

Während ich so vergeblich über den vermeintlichen Zusammenhängen tüftele, kommt eine wunderbar nette Email von meiner MB-Betreuerin Yvonne ins Postfach geflattert:
Sie schreibt sinngemäß, daß die von mir beobachtete Müdigkeit ein klares Zeichen dafür ist, daß ich einfach mal eine Pause von meinen Anstrengungen machen muß.
Im Körper fänden gerade große Veränderungen statt, denen ich Raum, Zeit und Erholungsmöglichkeiten geben muß. Daher die Müdigkeit.

Die Frau ist einfach klasse.

Also Quintessenz für mich:
Bei der nächsten zukünftigen Schlappnörgelei: Nicht groß rumforschen; einfach mal Pause machen!

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